Ein Verein lebt wesentlich von seinen Mitgliedern, deren Engagement und Begeisterung. Umso mehr schätzen wir das Engagement für den Verein und klare
Positionen zu unseren Vorhaben. Die Meinung unserer Mitglieder und Freunde ist uns sehr wichtig und deshalb wollen wir hier auch alle Unterstützer zu Wort kommen lassen.
Wir sagen ein herzliches Dankeschön und sind stolz darauf, tolle Menschen an und auf unserer Seite zu wissen.
Für die Inhalte der Statements sind die jeweiligen Autoren verantwortlich.
Heinz-Josef Evertz (Anrainer)
Der ökologische und städtebauliche Nutzen der bestehenden Gärten ist hinlänglich aufgezeigt und diskutiert worden. Dass dies von den Politikern, die das Bauvorhaben vorantreiben, nicht anerkannt wird, ist für den Bürger nicht mehr verständlich. Dies spricht dann leider nicht für deren politischen Einstellung bzw. die der zugehörigen Parteien oder letztlich deren Vertreter vor Ort. Es bleibt zu hoffen, dass es im Laufe des weiteren Genehmigungsverfahrens noch zu einer späteren Einsicht kommen wird.
Diese Hoffnung bezieht sich auch auf das ehemalige Gärtnereigelände. Die vorliegenden Bebauungsentwürfe geben zwar vor ökologisch zu sein, die Auswirkungen auf den Wasserhaushalt des Geländes und die damit verbundenen Gefahren für die bestehende Bebauung sprechen allerdings eine andere Sprache. Auch die „Begrenzung“ der Geschosszahl auf 2 Geschosse + 1 ausgebautes Dachgeschoss führen letztendlich zu einer dreigeschossigen Bauweise, die nicht dem sichtbaren Teil der direkt angrenzenden Bebauung entspricht (Fette Henn und Hinter der Papenburg) und zu einer deutlichen Verschlechterung des Gesamtbildes führen würde.
Dr. Hans-Martin Große-Oetringhaus
(Schriftsteller)
Ein kleines Naturparadies
mitten in Hüls ist in Gefahr, ohne Not zerstört zu werden. Noch bilden Brombeergestrüppe und Holunderbüsche, Brennnesseln und Löwenzahn in sich selbst überlassenen
Grundstücken neben sorgsam gepflegten Gärten
mit Tomaten, Kürbissen, Dahlien
und Küchenkräutern ein einzigartiges Refugium für Flora,
Fauna und Menschen. Es darf nicht zubetoniert und
asphaltiert werden.
Denn solche grünen Inseln mitten im Ort mit ökologischen Nischen für ein
artenreiches Pflanzen- und Tierleben machen nicht nur den Charakter und den Charme von Hüls aus, sie sind auch mit dafür
verantwortlich, dass die ökologische Struktur des
Ortes in vielen Bereich noch intakt ist.
Eine weitere Versiegelung Hülser Bodens würde diesen Lebenswert von Hüls zerstören. Die Alternative: ein Naturpark. So kann dieses Kleinod gerettet und die Gefahr von zukünftigen katastrophalen urbanen Sturzfluten gesenkt werden. Denn was die bedeuten, haben wir in diesem Sommer andernorts zu Genüge gesehen.
Philip Klug (Student) hat den Plan für die Vision des Hülser Naturparks entworfen.
Ich bin für den Erhalt der
Grünen Lunge, weil die Natur unser Erbe für zukünftige Generationen
darstellt und es an uns liegt verantwortungsvoll mit dieser
umzugehen.
Die Grüne Lunge ist ein Lebensraum für den Menschen und einer Vielzahl von Pflanzen, Tieren und
Insekten, darüber hinaus lassen sich hier Spuren der Hülser Siedlungsgeschichte finden,
die es zu erhalten gilt.
Michael Müller Nabu Krefeld/Viersen
Nachdem überall in der Landschaft die Lebensbedingungen für Insekten, Vögel
und andere Lebewesen sich unaufhaltsam verschlechtern, bieten naturnah genutzte innerörtliche Grünflächen wie dieses Gebiet einen überaus wichtigen Beitrag zum
Artenschutz.
Gleichzeitig für
Jung und Alt eine gute Möglichkeit, Natur zu erleben und zu
genießen!
Georg Kaiser
Ich denke, man muss diejenigen irrgläubigen
Hülser Politiker darin stoppen,
innerstädtische und wichtige intakte ökologische Gebiete den Händen privater Eigentümer zu entziehen um diese dann mit
einer Bebauung zu versiegeln - zugunsten einiger Investoren.
Ganz besonders sind hier diejenigen Hülser Politiker gemeint, die dann glauben mit der Bepflanzung
eines 300 m langen Blühstreifens am Rande eines
Feldes wieder ein intaktes ökologisches Gebiet erschaffen zu können und sich dafür auch noch medial rühmen…….
…………………………….irgendwas läuft da schief!
Mathias Harder (Betriebswirt)
Seit meiner jüngsten Kindheit wohne ich am
Rand des Plangebietes Fette Henn. In den vergangenen Jahrzehnten wurden viele Pläne zur Bebauung
erstellt. Nach Ermittlung
der Erschließungskosten sind die Pläne nicht weiter verfolgt worden.
Es war/ist einfach zu teuer, auf diesem Gelände zu
bauen.
Ich wünsche und hoffe sehr, dass bei allen Planern die Vernunft siegt und das wunderbare Gelände in
der Form erhalten bleibt.
Suse Hagedorn (IT Produktmanagement)
Ich bin gegen eine Bebauung, weil das alte Ortsbild von Hüls nicht sinnvoll erhalten werden kann, wenn diese Fläche bebaut wird. Der Ortskern besteht zu einem großen Teil aus alten Häusern ohne Gartenanlage. Bewohner zu finden, die bereit sind, diese Häuser zu sanieren, sie zu bewohnen und zu pflegen, ist nicht einfach. Viele dieser Anwohner nutzen die Pachtgärten als Rückzugsort.
Wenn diese Gelegenheit wegfällt, wird es noch weniger Menschen geben, die bereit sind, aktiv an der Gestaltung von Hüls mitzuwirken.
Johanna Klug (Kauffrau)
Als ich 1977 nach Hüls kam, habe ich die bunten Magerwiesen meiner Heimat sehr vermisst. Dann hatte ich das Glück für einige Jahre in der KAB-Umwelt-Gruppe mitarbeiten zu dürfen und habe von Frau Hauschild und Herrn Schraetz sehr viel über das Zusammenspiel von Pflanzen und Tieren erfahren. Diese Erfahrung konnte ich teilweise in einem Garten in der "Grünen Lunge" umsetzen.
Und so tummeln sich dort heute mehrere Arten von Schmetterlingen, Bienen, Igel, Frösche, Molche und Vögel.
Es ist ein kleines Paradies. Ich möchte mir nicht vorstellen, dass die Jahrzehnte alten Hecken und Bäume demnächst dem Bagger zum Opfer
fallen. Ich wünsche mir, dass
die "Grüne Lunge" für Hüls erhalten bleibt. Sie hat sich über
viele Jahre entwickeln dürfen und ist nicht ohne weiteres ersetzbar.
Walter Schäfer (Ingenieur)
Der Hülser Naturpark ist eine grüne Lunge die sich über Jahre unreglementiert entwickeln konnte. Ein ökologisch stabiles Gebilde, ein Gartenland ohne den Einsatz von Pestiziden, schlichtweg ein starkes und einmaliges Stück Natur mit
einer unerschöpflichen Artenvielfalt.
Der „Bioladen“ für die Gartennutzer.
Solche Flächen kann man nicht durch begrünte Dächer oder Blühstreifen ersetzen. Gräben, die von pflegeleichten Rasenflächen eingefasst werden sind keine Alternative, sondern
Augenwischerei. Dies sind Ersatzprozesse, die als Alibi und Rechtfertigung für
die damit verbundene Auflösung von innerstädtischen Grünflächen und Brachen dienen sollen.
„Urban Gardening“ und Gemeinschaftsgärten *) sind die Antwort auf diese Irrwege. Die Gegenbewegung hierzu ist längst
schon auf dem Vormarsch und ist jetzt in Hüls angekommen.
Wer diese Natur. angreift, verstädtert unsere Seelen!
*) -siehe auch „Grünbuch“ der Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau- und Reaktorsicherheit
Liesel Willems (Schriftstellerin)
Diese Gärten sind Abbild und
Sinnbild unserer Hülser Geschichte. Sie bieten einen
Lebensraum für unsere Entwicklung. Sind Spiegelscherbe unserer geistigen
Konzepte.
Ich möchte dass sie für unsere Kinder und Enkel geschützt
werden.
Kleine Holzkisten auf einem Schulhof aus Asphalt sind beschämende Zugeständnisse von
uns Erwachsenen, an das Wesen und Werden unserer Kinder.