Teile des Hülser Bruchs, genauer des Orbroicher Bruchs, sollen einem landwirtschaftlichen Betrieb geopfert werden. Zwei große Hallen und ein Wohn-komplex sind geplant. Ein positiver Bauvorbescheid liegt wohl schon vor. Es laufen somit die baubehördlichen Prüfverfahren.
Damit wird der Bebauung im Bruch Tür und Tor geöffnet und die Wiesen zwischen Boomdyk und dem Sportplatz zur Disposition gestellt. Dies ist aus unserer Sicht in keiner Weise akzeptabel und
wir wissen, dass viele Hülser genauso denken.
Das Bruch ist ein Juwel der Hülser und dieses Juwel darf nicht geschliffen werden.
Deshalb fordern wir Widerstand gegen diese Pläne!
Hier erste Informationen:
Die Bebauung des Bruchs ist in Zeiten des Klimawandels unverantwortlich.
Es darf in einem solch ökologisch wertvollen Gebiet nicht noch mehr Fläche versiegelt werden.
Die Bruch-Landschaft muss für Mensch, Tier und Natur geschützt werden.
Darum:
Schützt das Bruch!
Hände weg vom Bruch!
Die Hülserinnen und Hülser lieben ihr Bruch. Als vor Jahren Baupläne bekannt wurden, die eine Bebauung von Teilen des Bruchs vorsahen, war die Empörung groß. „Hände weg vom Bruch“ lautete die Kampagne, die letztlich die Umsetzung dieser Pläne verhindern konnte.
Wie sehr sich die Hülser mit ihrem Bruch identifizieren, wurde erneut deutlich, als vor wenigen Jahren bei einer - so wie es die Menschen hier empfanden – „Nacht- und Nebelaktion“ die „Dull“ gefällt wurde, jene uralte, hohle Weide am Hölschendyk, in der sich bereits Groß- und Urgroßeltern versteckt hatten und deren Abbild sich in zahlreichen Hülser Fotoalben wiederfindet. Als sie ohne Not beseitigt wurde, sägte damit die Kettensäge auch an vielen schönen Erinnerungen. Die Empörung war darum groß, kam aber leider zu spät.
Das darf nicht noch einmal passieren, denn wieder ist das Bruch in Gefahr. In der Bezirksvertretung am 4.April 2019 wurde mitgeteilt, dass ein Bauer Baupläne für das Bruch entwickelt. Eine vorläufige Bauanfrage sei vom Bauamt bereits genehmigt worden. Diese besagt, dass zwei riesige Hallen und ein ebenso Flächen fressendes Wohnhaus mitten im Landschaftsschutzgebiet des Bruchs gebaut werden sollen. In den Hallen sollen Kartoffeln gelagert und ein Maschinenpark untergebracht werden. Zwischen den Hallen müssten zudem umfangreiche Flächen gepflastert und Zufahrten angelegt werden. Die reine Gebäudegrundfläche sieht ca. 3000 qm vor, was die Dimensionen des Bauvorhabens deutlich macht.
Eine solche großflächige Versiegelung von Bruch-Wiesen ist ökologisch äußerst bedenklich, wissen wir doch nach dem zurückliegenden Sommer sehr eindrücklich, wie der Klimawandel durch solche Aktionen befördert wird und welche Auswirkungen das auf das Klima allgemein wie auch hier in Hüls hat.
Zudem ist das Bauen in einem Landschaftsschutz gebiet aus gutem Grund verboten, damit der Charakter der Landschaft erhalten bleibt. Der Bau monströser Gebäude im Bruch würde sowohl den optischen Eindruck wie auch die wichtige ökologische Funktion dieses wunderbaren Bereichs Hülser Natur zerstören. Würden solche Pläne verwirklicht, würde der bisher wunderschöne Anblick des Bruchs, den die Spaziergänger, die Familien mit Kindern, die Jogger und Hundehalter, die die Wege im Bruch nutzen und lieben, der Vergangenheit angehören. Die Anlage soll nämlich zwischen Boomdyk und Hölschendyk einerseits und zwischen Langendyk und dem kleinen Trampelpfad, der östlich der Pappelallee parallel zur ihr durch die Wiesen führt, andererseits, entstehen. Das Bauamt hat, wie zu erfahren war, die vorläufige Bauanfrage bereits genehmigt. Es ließ sogar in der Bezirksvertretung wissen, dass eine weitere Bebauung des Bruchs durchaus denkbar sei und genehmigt werden könnte. Daran wird deutlich, dass hier kein Präzedenzfall geschaffen und der Zerstörung des Bruchs nicht Tür und Tor geöffnet werden darf.
Das Baugesetzbuch schreibt jedoch fest, dass im Landschaftsschutzgebiet auf keinen Fall Bauvorhaben realisiert werden dürfen, die „schädliche Umwelteinwirkungen hervorrufen“ können (§35, 3.3). Es darf auf keinen Fall „Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege, des Bodenschutzes, des Denkmalschutzes oder die natürlicher Eigenart der Landschaft und ihren Erholungswert“ beeinträchtigen „oder das Orts- und Landschaftsbild“ verunstalten (§35, 3.5.). Das Gesetz spricht hier eine sehr deutliche Sprache. Außerdem kennzeichnet der Krefelder Landschaftsplan das besagte Gelände als besonders schützenswertes Grünland.
Bei der Kritik an der Genehmigung geht es nicht darum, einzelne Landwirte zu diskreditieren, sondern einzig und allein um den Erhalt des landschaftlich geschützten Bruchs. Dazu zählt letztlich auch, die verbliebenen Reste bäuerlicher Kultur in Hüls zu erhalten. Darum kann es nicht in erster Linie darum gehen, Landwirte daran zu hindern, ihre Existenzgrundlage abzusichern. Eine intakte Natur und Landschaft bilden aber letztlich die Grundlage für ihre Existenz. Diese Grundlage sollte nicht zerstört sondern erhalten bleiben. Es wäre dumm, den Ast, auf dem man sitzt, selber abzusägen. Darum wären bauliche Maßnahmen, sollten sie notwendig sein, an vorhandenen Alternativstellen sicherlich sinnvoller.
Die Bürgerinitiative Lebenswertes Hüls möchte die Verwaltung
und Politik dazu aufrufen, eine Zerstörung des Hülser Bruches nicht zuzulassen. Der früher erfolgreiche Slogan „Hände weg von Hülser Bruch“ ist heute aktueller denn
je.
Denn die Hülserinnen und Hülser lieben ihr Bruch.
An sie richtet sich die Bitte: „Rettet das Bruch!“